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Wie Sie Ihren Ledernen durch gute Behandlung zu längerem Leben und sich
selbst zu mehr Tragekomfort verhelfen.
Schuhe putzen und Schuhe putzen ist
nicht dasselbe. Hastiges Auftragen irgendeines Schnellpflegemittels kreuz und quer über einen Schuh, in dem womöglich auch noch der Schnürriemen steckt, hat mit echter Schuhpflege etwa soviel zu tun wie das
Trinken eines Glases Wasser mit Zähneputzen. Dabei hilft gute Schuhpflege nicht nur Geld sparen (die Schuhe halten länger), sondern macht auch Freude.
Lassen Sie sich Zeit! Es klingt zwar wie eine Binsenweisheit, ist aber gerade bei der Schuh
pflege von
hoher Bedeutung: Husch, pfusch geht gar nichts.
1. Der Kern der Pflege: Creme mit einer kleinen Bürste kreisförmig einmassieren.
2. Wenn es schnell gehen soll, hilft auch farblose Emulsion (mit Lappen auftragen).
3. Das grobe Polieren erledigen Sie mit einer Bürste. Für die Feinarbeit gibt es Lappen.
4. Zur Komplettpflege gehört das Einlassen der Sohle mit etwas Lederöl.
5. Wenn Sie mit dem Putzen fertig sind: Schuhleisten („Stecker“) hinein! |
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Das beginnt schon bei der Vorbereitung. Wenn Sie Schuhe mit Schnürriemen haben, so gehören diese vor dem Putzen herausgenommen. Tun Sie das nicht, es gibt es
genau zwei Möglichkeiten: a) Sie machen die Riemen schmutzig, was sich bald auf Hände und/oder Hose überträgt, oder b) Sie lassen das Putzen im oberen Bereich des Schuhs gleich
bleiben. Keines von beiden ist zu empfehlen. Ruhe ist aber auch in der weiteren Folge wichtig. Die einzelnen Arbeitsgänge brauchen ihre Zeit. So sollen etwa zwischen dem Auftragen der
Creme auf die Schuhe und dem Polieren zwanzig bis dreißig Minuten vergehen, damit die Paste auch in das Leder einziehen kann - ansonsten bleibt die Pflege oberflächlich.
Schuhe putzen kann Balsam für die Seele sein.
Ein Vollbad für Schuhe? Die Behauptung, Nässe sei Gift für Schuhe, stimmt so nicht. Gift
ist es lediglich, wenn man nasse (und damit meist auch schmutzige) Schuhe so, wie sie sind, austrocknen läßt womöglich noch neben einem Heizkörpern Da könnten Sie sie auch gleich wegwerfen. Was gute Schuhe
allerdings sehr wohl vertragen, ist alle vier bis sechs Wochen ein Reinigungsvollbad mit Sattelseife und Schwamm. Sie sind sogar dankbar dafür, denn auch bei gewissenhafter Pflege entstehen
mit der Zeit Pastenkrusten aus vom Leder nicht ganz aufgesogenem Wachs und Staub, die das Atmen des Materials einschränken und dem Schuh auf diese Weise schaden.
Die Dosierung macht´s aus Die „alltägliche“ Pflege der Schuhe ist weniger exotisch.
Nachdem Sie den Schuh vom groben Schmutz befreit haben, kommt der wichtigste Vorgang: das Eincremen. Verwenden Sie dazu nur im allerhöchsten Notfall Schnellpflegemittel. Diese legen
nur eine Schicht über das Leder und lassen dessen Struktur und Atmungsfähigkeit bald verschwinden. Die gute alte Schuhcreme aus der Dose ist nach wie vor unerreicht. Doch auch hier lohnt es sich,
etwas präziser zu werden. Für das Entnehmen der Paste aus der Dose und das Auftragen aufs Leder sollten Sie nicht die Bürste, sondern ein fusselfreies Tuch verwenden. Damit ersparen Sie sich die ansonsten
unvermeidlichen Pastenspritzer und haben auch mehr Gefühl für die Menge - und die sollte nicht zu groß sein.
Perfektion durch Finger
und Nylonstrümpfe Die Bürste können Sie zum Einmassieren der Creme verwenden. Ganz Qualitätsbesessene nehmen dafür allerdings
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die Finger, damit haben sie noch mehr Gefühl (für nachher: Schichtseife!). Lassen Sie danach die Paste
gründlich einziehen. Im nächsten Arbeitsgang wird mit einer anderen Bürste - überschüssige Creme abgenommen und grob poliert. Für das feine Polieren gibt es eigene Putzlappen. Wer Wert auf besonderen Glanz
legt, kann dazu auch einen Nylonstrumpf verwenden. Durch die Reibungshitze kommt eine hochglänzende und dennoch luftdurchlässige Schicht zustande.
Rauhes Leder - was ist anders? Schuhe aus Rauhleder können Sie am besten mit einer Wildlederbürste oder einem Sandradiergummi pflegen, die
Sohlenränder mit einer zur Lederfarbe passenden Creme.
1. Rauhlederschuhe vertragen ein Vollbad mit Sattelseife oder mildem Shampoo.
2. Dann werden sie mit einer harten Bürste in Faserrichtung aufgerauht.
3. Ein Imprägnierspray (Achtung auf Tropfenbildung!) schützt den Schaft.
4. Die Sohlenränder pflegen Sie wie bei Glattleder mit einer passenden Creme.
»Schuhpflege« erschienen im Heimwerker - Magazin, Dezember 1997
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1. Pferdelederschuhe („Cordovan“) pflegen Sie mit dem sogenannten Shoebone.
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2. Poliert werden diese Schuhe mit einer Wachs-Terpentin-Paste und Wasser.
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3. Wenn Sie es ganz glänzend wollen, verwenden Sie ein Fensterleder (Tankstelle).Auszug aus Ed Meiers Schuhpflegetip
www.edmeier.de
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